3 Tage DANKbar auf dem Saarbrücker Kultstadtfest 2022

3 Tage DANKbar auf dem Saarbrücker Kultstadtfest 2022

Mit dem Saarbrücker Kultstadtfest erlebte das Altstadtfest eine Neuauflage nach längerer Corona-Pause. Viele Menschen waren dankbar darüber, dass Feiern wieder möglich ist. Volker Wieland organisierte aber auch einen Bereich, der tiefgründiger an das Thema Dankbarkeit ging. Das war die Idee zur DANKbar – einem Bereich von wo aus für das Kultstadtfest Impulse für mehr Dankbarkeit ausgehen sollten.

Wir waren mit Cleanup.Saarland auch vertreten und zeigten, dass wir unserer Umwelt dankbar sein können, die Luft und Wasser für uns reinigt und alle Ressourcen bietet, um dankbar zu leben.

Smileys statt Kippen

Daher wollten wir etwas Schlechtes in etwas Gutes verwandeln und hoben unzählige Kippen auf. Die Kippen ersetzten wir mit Smileys aus bunter Kreide. Viele Menschen sind auf uns zugegangen und haben Fragen gestellt. Man konnte sehen, dass viele Menschen auch intensiver über das Thema nachgedacht hatten. An der Aktion beteiligten sich die Netzwerke aus Saarbrücken, St. Wendel, Illingen, Kleinblittersdorf und Schwalbach. Außerdem gab es Unterstützung von einzelnen Helfern von Greenpeace. So haben wir es geschafft in dem gesamten Festbereich überall Smileys zu hinterlassen, die nicht zu übersehen waren.

Mit dem Statement „Mülleimer sind asozial“ haben wir außerdem ein Brand Audit durchgeführt und exemplarisch gezeigt, was bei so einem Fest in die Tonne landet. Wir untersuchten, wer der Hersteller ist und mit dem Müll Umsatz macht. Wir sortierten nach Verwendungszweck, Material, etc. und bekamen ein sehr interessantes Ergebnis. Fast der gesamte Müll ist leicht vermeidbar oder ließe sich ohne Kosten für die Gesellschaft entsorgen. Wie unfair der Müll ist, wurde ganz schnell deutlich. Die Ressourcenverschwendung ist riesig und alles was in einem öffentlichen Mülleimer „entsorgt“ wird, landet am Ende in der Verbrennung, wo nur ein winziger Bruchteil der eingesetzten Energie zurückgewonnen werden kann. Für viele Menschen war der ausgebreitete Müll schon ein Anblick, der zum Nachdenken anregte.

Nicht zuletzt gab es tolle Begegnungen auch mit den Vertretern der anderen Initiativen. Es gab also unglaublich viele Gründe, dankbar zu sein.

Hier das Ergebnis des Brand Audits:

Alleine 16 Eisbecher von Henry’s Eismanufaktur. Das Volumen dieser Eisbecher füllt schon einen ganzen Mülleimer und verursacht natürlich hohe Kosten für die Stadt.

Ist der Müll vermeidbar? Ja, natürlich! Eis kann man auch auf einem Teller oder einer Waffel servieren. Was ist das Problem? Die Waffel kostet das Unternehmen mehr, der Eisbecher kostet die Gesellschaft mehr. Die Entscheidung ist dann stets eine, die das schlechtere Ergebnis für die Gesellschaft ist.

Gibt es eine faire Lösung? Wie sieht es mit der Ressourcenverschwendung aus? Ein Papp-Eisbecher wird immer aus Frischholz gefertigt. D. h. ein Baum muss 100 Jahre wachsen, um dann 10 Minuten als Eisbecher zu dienen. Recycling ist ausgeschlossen und die „Thermische Verwertung“ liefert nur einen winzigen Bruchteil der eingesetzten Energie zurück.

Gibt es eine faire Lösung? Ein Pool-Pfandsystem könnte Komfort und Nachhaltigkeit verbinden. Auf dem Mehrwegbecher ist ein Pfand und der Becher kann an vielen Stellen wieder abgegeben werden.

Was gab es sonst noch?

3 Eisbecher von Palazzo Sandro Eismanufaktur
2 weitere No-Name Eisbecher
17 Coffee2Go-Becher
2 Pappbecher für Popcorn
24 Plastikbecher aus Polystyrol
1 Plastikbecher aus Polypropylen
3 Glasflaschen Wodka Gorbatschow
1 Glasflasche Melonen Liqueur
1 Glasflasche Grauburgunder von der Moselland AG
5 Aluschalen
4 Einwegbecherdeckel aus Mischkunststoff
4 Einwegbecherdeckel aus Polystyrol
3 Essensschalen aus Polystyrol
1 Eisschale aus Mischkunststoff
2 weiße Plastikbecher aus Polypropylen
2 Kaffeesahne-Dosen von Tschibo
12 Kunststoffeislöffel
3 Zigarettenschateln
1 Vapiano Pizzakarton
3 Kunststoff Essensschalen
26 Pappteller
23 Kunststoffstrohhalme
2 Papierstrohhalme
19 Plastiklöffel/-Gabeln
8 Holzspieße
12 Holzlöffel/-Gabeln
1 Dose Fanta aus Aluminium
1 Dose Coca Cola aus Aluminium
1 Dose Fanta aus Weißblech
1 TetraPak EZA Fairer Handel Orangensaft
1 TetraPak Lebro ICETEA
1 Packung getrocknete Mango von Weltpartner eG im Mischplastik
1 Packung Feuchtetücher „Babytime“ von REWE aus Mischplastik

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