Gemeinsam mit Radio Salü fördert die Sparkassen-Finanzgruppe nachhaltige Zukunftsprojekte mit insgesamt über 10.000 Euro.
Wir wurden in der ersten Runde ausgewählt und mit 500 Euro gefördert. Damit sind wir automatisch auch im Topf für den Hauptgewinn zur Förderung unseres Nachhaltigkeitsprojektes.
Weil Großes immer im Kleinen entsteht wollen wir mit unserer Projektidee das Müllproblem an einer der Wurzeln packen.
Projektidee für ein Saarland ohne Kippenmüll
Pro Tag gelangen 1,6 Millionen Zigarettenkippen in die saarländische Umwelt. Die Giftstoffe belasten Böden und Wasser, töten Mikroorganismen und über die Nahrungskette gelangen die Stoffe auch in unseren Körper.
Der Verband der Kommunalen Unternehmen errechnete Kosten von rund 225 Mio Euro, die die Kommunen jährlich für die Beseitigung von Kippen aufbringen müssen. Die Kosten sind aber nur ein Bruchteil zu den entstandenen Schäden.
Um genau das zukünftig zu verhindern haben wir den folgenden Plan ausgearbeitet:
Projektidee für ein Saarland ohne Kippenmüll
Einführung einer Taschenaschenbecherpflicht
Ein Raucher sollte jederzeit in der Lage sein, seine Kippe sicher aufzubewahren. Das funktioniert nur in einem Behältnis, das Wasser- und Geruchsdicht ist. Eine Taschenaschenbecherpflicht macht es sehr leicht, Menschen anzusprechen und auch mit einem kleinen Bußgeld zu belegen. Hier ließe sich sogar das Bußgeld mit der Ausgabe eines Taschenaschers verrechnen.
Nachdem wir über ein Jahr mit einer Pandemie gekämpft haben, sollten wir unseren Umgang mit Müll auch hier überdenken. An jeder Kippe hängt auch der Speichel des Rauchers.
Erhöhung der Bußgelder
Das Saarland hat im Vergleich zu anderen Bundesländern besonders niedrige Bußgelder für weggeworfene Kippen und auch Kontrollen sind selten. Beides sollte deutlich erhöht werden. Wir fordern darüber hinaus, dass der Bußgeldkatalog in seiner Kategorisierung überarbeitet werden sollte. Die Kategorie „unbedeutende Produkte“ sollte Zigarettenkippen nicht mehr enthalten. Immerhin ist Nikotin als Insektenvernichtungsmittel schon vor 50 Jahren verboten worden und für Kleinkinder nach Medikamenten die häufigste Ursache für Vergiftungen.
Sichere Sammelsysteme
Damit unsere Böden und Grundwasser geschützt werden, sollten Kippen nicht in normalen öffentlichen Mülleimern entsorgt werden. Wir möchten die Gemeinden beim Aufstellen geeigneter Kippenbehälter als Basis für ein Rücknahmesystem unterstützen. Die Sammelbehälter sind exklusive für Zigarettenkippen und garantieren, dass die Kippen trocken bleiben und keine Giftstoffe in die Umwelt gelangen.
Flächendeckendes Rücknahmesystem
Die lokalen Cleanup-Initiativen sammeln Kippen und nehmen auch gesammelte Kippen entgegen. Ebenso sollten die lokalen Bauhöfe Kippen sammeln. Unser Ziel ist eine zentrale Sammlung – z. B. über das EVS – und dann die regelmäßige Überführung zur Entgiftung und zum Recycling. Alle Gemeinden geben so die Kippen ab und vom zentralen Sammelpunkt gehen diese dann zu Tobacycle zur Entgiftung und zum Recycling.
Warum ist dieses Projekt so wichtig?
Zigaretten sind auch bei der Vermüllung die „Einstiegsdroge“. Während anderer Müll heimlich am Container abgestellt wird, wird die Kippe ganz ungehemmt auf den Boden geworfen. Wer eine Kippe auf den Boden fallen lässt, lässt eher auch die Zigarettenschachtel fallen und verhält sich auch bei anderem Müll ungehemmt.
Der Kunststoff aus Zigarettenfiltern findet sich leider in zahlreichen Nahrungsmitteln, so z. B. in 100% der Muscheln.
Hinzu kommen zahlreiche Kinder, die sich an einer weggeworfenen Kippe vergiften. Dies geschieht zwar überwiegend im häuslichen Umfeld, aber eben auch auf Spielplätzen und anderen öffentlichen Orten.
Mit einem Kreislaufsystem für Kippen können wir einen riesigen Sprung nach vorne machen und einen Beitrag für ein gesünderes, sauberes und faires Saarland leisten.
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