Großer Kippenaktionstag von Cleanup.Saarland anlässlich der Kippenwoche 2024

Großer Kippenaktionstag von Cleanup.Saarland anlässlich der Kippenwoche 2024

Abschluss der Kippen-Aktionswoche

Bundesweit fanden zwischen dem 03. und 10. Mai 2024 anlässlich der „Kippenwoche“ zahlreiche Zigarettenkippen-Sammelaktionen statt. Initiiert wurde diese Aktion, wie bereits in den vergangenen Jahren, von der Initiative RhineCleanup.

Mittlerweile ist diese Aktion bei vielen Gruppen aus dem Cleanup-Kalender nicht mehr wegzudenken.

Bei herrlichstem Sommerwetter trafen sich viele Teilnehmende aus unseren saarländischen Ortsgruppen am Samstag, den 11.05.24, auf dem Ravanusaplatz in Sulzbach/Saar, um diese Kippenwoche mit einer großen Sammelaktion gebührend zu beenden.

Spontan entschieden sich einige vorbeikommende Passant:innen sich ebenfalls mit Handschuhen und Holzzangen zu „bewaffnen“, um Jagd auf die giftigen Glimmstengel zu machen. Auch einige Schulkinder schlossen sich uns ohne zu zögern an, machte es ihnen doch riesigen Spaß die aufgesammelten Kippen mit Straßenkreide durch einen lachenden Smiley zu ersetzen.

Die Smilies sind eine großartige Idee, da uns Passant:innen immer wieder verwundert fragen, was das bringen soll? Nun ja, ohne Smiley würde niemand die weggeschnippte Zigarettenkippe wahrnehmen, durch die Zeichnung wird die Kippe als Müll für viele erst sichtbar.

Wir haben viel positives Feedback erhalten und konstruktive Gespräche mit Raucher:innen geführt, so dass der ein oder andere Kippenascher eine neue „Hosentasche“ fand.

Das sagt die Statistik

Statistischen Berechnungen zu folge, landen im Saarland täglich bis zu 1,7 Millionen Zigarettenkippen in der Umwelt. Über 50.000 Zigarettenkippen kamen insgesamt in dieser Kippenwoche aus den lokalen Netzwerkgruppen und dem abschließenden Aktionstag zusammen. Somit war unsere Aktion lediglich ein Tropfen auf dem heißen Stein. Aber JEDE Kippe weniger in der Umwelt zählt. Enthält sie doch über 7.000 verschiedene Substanzen, von denen über 50 als krebserregend gelten. Eine Kippe reicht aus, um 1.000 Liter Wasser zu verunreinigen. Erschreckend, wenn man bedenkt, dass über 70 % unseres Trinkwassers aus dem Grundwasser gewonnen wird. Die Kippenfilter selbst bestehen aus dem Kunststoff Celluloseacetat, der schnell in winzige Partikel zerfällt und so auch in die Nahrungskette gelangt.

An unserem Stand stellten wir noch weiteren Müll aus, der von Raucher:innen einfach in der Umwelt entsorgt wird: Zigarettenschachteln samt Plastik- und Alufolie, Feuerzeuge entweder zerbrochen, leer oder noch mit reichlich Flüssiggas befüllt sowie E-Zigaretten in allen möglichen Ausführungen.

Ist es wirklich zu viel verlangt, dass Raucher:innen die Verantwortung der korrekten Entsorgung ihres giftigen Mülls übernehmen?

Feuerzeuge werden, wenn es sich um vollständige leere Feuerzeuge handelt, ganz einfach über die Restmülltonne entsorgt.

Befüllte Feuerzeuge können bei einem Schadstoffmobil oder dem Wertstoffhof abgegeben werden.

Ein noch volles Feuerzeug in der Restmülltonne zu entsorgen ist keine gute Idee, da es sich später im Müllwagen beim Zusammenpressen der Abfälle entzünden kann.

Bei den E-Zigaretten handelt es sich um Elektroschrott, der auf keinen Fall in die Restmülltonne gehört.

Es sind batteriebetriebene Elektrogeräte, die auch dementsprechend entsorgt werden müssen. Bei falscher Entsorgung besteht die Gefahr, dass die enthaltenen Schadstoffe in die Umwelt gelangen und wertvolle Rohstoffe nicht recycelt werden können. Darüber hinaus sind die darin enthaltenen Lithium-Ionen-Akkus leicht entzündlich und könnten zu verheerenden Bränden in Entsorgungsanlagen führen.

Und, dass Zigarettenschachteln nicht nur aus beschichtetem Papier bestehen, ist den meisten doch auch bewusst. Nein, es braucht auch noch eine Plastik- sowie Alufolie. Alleine Alufolie braucht bis zu 400 Jahre, bis sie sich zersetzt.

Unser Ziel, mehr Aufmerksamkeit und ein stärkeres Bewusstsein für dieses giftige und gefährliche Müllproblem zu schaffen, ist uns bei einigen Passant:innen sicherlich gelungen. Waren doch viele von dem Ausmaß, was dieser Müll verursacht, überrascht.

Jetzt ist es an der Zeit, dass diese Problematik auch endlich von der Politik erkannt bzw. nicht weiterhin verharmlost wird.

Die Kommunen könnten u. a. eine Taschenaschenbecherpflicht einführen und sichere Aschenbecher aufstellen, damit verantwortungsbewusste Raucher:innen ihre Zigarettenkippen auch korrekt entsorgen können.

Pressebeiträge

Saarbrücker Zeitung

 

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